EINE HIMMLISCHE AUFNAHME
EINE HIMMLISCHE AUFNAHME
„Ihr seid zu laut“, winkte Nikolaus Harnoncourt in der Stainzer Pfarrkirche bei der Generalprobe zu Mozarts Krönungsmesse das Orchester ab. „Aber hier steht ein Crescendo“, zeigten die Musiker in ihre Noten, und das verlange ein Zunehmen an Tonstärke. „Ja schon“, räumte der große Dirigent ein, „aber es ist ein Crescendo von piano zu piano“, ein stärker Werden von leise zu leise.
Diese musikalische Feinheit ergibt eine fast unhörbare Nuance, die aber wohl mit zum Zauber des Konzertes beitrug, das - als „himmlische“ ORF-Aufnahme in einer Klangwolke ausgestrahlt - viele berührte.
Wenn wir am 15. August die Aufnahme Mariens in den Himmel feiern, klingen in wunderschön-prächtigen Liedern ebenso feinste Facetten an: Denn der Lobpreis Mariens fächert unerschöpflich Tugenden auf, die die Qualität des Leisen beinhalten: Ave Maria zart, du edler Rosengart, schützende Trösterin, milde Fürsprecherin, gütige, süße Jungfrau… Selbst die „Hohe und Mächtige“ ist barmherzige Mittlerin.
Maria fasziniert, obwohl und weil sie immer zurückstand, um Jesus vorzustellen. Sie, die den Gottessohn stillte, blieb im Stillen, im Hintergrund. Und wuchs dabei dennoch wundersam weiter: von der niedrigen Magd des Herrn zur starken Gottesmutter und bis zur glorwürd’gen Königin.
Maria hat im Grunde „Karriere“ gemacht: aber nicht lautstark und eigenmächtig, sondern im Grunde ihres Herzens, in Christus. Ihre Aufnahme in den Himmel krönt ihr lieb- wie dornenreiches Leben, dieses demütige „Crescendo von piano zu piano“.
Gertraud Schaller-Pressler
Erschienen im Sonntagsblatt, 10. August 2008
„Ihr seid zu laut“, winkte Nikolaus Harnoncourt in der Stainzer Pfarrkirche bei der Generalprobe zu Mozarts Krönungsmesse das Orchester ab. „Aber hier steht ein Crescendo“, zeigten die Musiker in ihre Noten, und das verlange ein Zunehmen an Tonstärke. „Ja schon“, räumte der große Dirigent ein, „aber es ist ein Crescendo von piano zu piano“, ein stärker Werden von leise zu leise.
Diese musikalische Feinheit ergibt eine fast unhörbare Nuance, die aber wohl mit zum Zauber des Konzertes beitrug, das - als „himmlische“ ORF-Aufnahme in einer Klangwolke ausgestrahlt - viele berührte.
Wenn wir am 15. August die Aufnahme Mariens in den Himmel feiern, klingen in wunderschön-prächtigen Liedern ebenso feinste Facetten an: Denn der Lobpreis Mariens fächert unerschöpflich Tugenden auf, die die Qualität des Leisen beinhalten: Ave Maria zart, du edler Rosengart, schützende Trösterin, milde Fürsprecherin, gütige, süße Jungfrau… Selbst die „Hohe und Mächtige“ ist barmherzige Mittlerin.
Maria fasziniert, obwohl und weil sie immer zurückstand, um Jesus vorzustellen. Sie, die den Gottessohn stillte, blieb im Stillen, im Hintergrund. Und wuchs dabei dennoch wundersam weiter: von der niedrigen Magd des Herrn zur starken Gottesmutter und bis zur glorwürd’gen Königin.
Maria hat im Grunde „Karriere“ gemacht: aber nicht lautstark und eigenmächtig, sondern im Grunde ihres Herzens, in Christus. Ihre Aufnahme in den Himmel krönt ihr lieb- wie dornenreiches Leben, dieses demütige „Crescendo von piano zu piano“.
Gertraud Schaller-Pressler
Erschienen im Sonntagsblatt, 10. August 2008
Gerti_1966 - 11. Aug, 12:16