Der erste Besucher
Während für uns der Heilige Abend und der Christtag die zentralen Tage im Weihnachtsfestkreis sind, gibt es Länder, in denen anderen Tagen grössere Bedeutung zukommt. In Schottland z.B. wurde Weihnachten Jahrhunderte hindurch, bis in die 1950er Jahre, überhaupt nicht gefeiert. Stattdessen gab es das Fest "Hogmanay" (Neujahrsfeier) am 31. Dezember, das in Edinburgh und anderswo auch heute noch mit ausgelassenen Straßenevents, Konzerten, imposanten Fackelzügen und Feuerwerken begangen wird.
Besonderes Augenmerk schenken die Schotten anderntags dem "First footer", dem ersten Besucher, der im neuen Jahr das Haus betritt: Er kommt mit Geschenken wie Kohle, Brot, einer Münze oder Whisky und wünscht alles Gute. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei sein Aussehen: Ist dieser erste Gast klein und dunkelhaarig, bringt er angeblich Glück, ist er groß und blond, verheißt dies Unglück - weil einst die großen, blonden Wikinger immer Krieg ins Land brachten.
Auch Maria bekam Besuch – und sie ließ den Engel nicht in der Tür stehen, sondern bei ihr eintreten. "Es hat sich halt eröffnet das himmlische Tor" und "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit", singen wir zur Weihnachtszeit. Bei dieser Gelegenheit könnten wir einmal nachsehen, wer bei uns einen Fuß in der Tür hat. Vielleicht ist darunter auch so mancher falsche Geist, der Unfrieden und Streit mit sich bringt. Wenn wir jedoch wie Maria Gott ganz hereinlassen, ihm allen Raum geben, muß das Un-Gute weiterziehen.
Erschienen im Sonntagsblatt, Dezember 2005
Besonderes Augenmerk schenken die Schotten anderntags dem "First footer", dem ersten Besucher, der im neuen Jahr das Haus betritt: Er kommt mit Geschenken wie Kohle, Brot, einer Münze oder Whisky und wünscht alles Gute. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei sein Aussehen: Ist dieser erste Gast klein und dunkelhaarig, bringt er angeblich Glück, ist er groß und blond, verheißt dies Unglück - weil einst die großen, blonden Wikinger immer Krieg ins Land brachten.
Auch Maria bekam Besuch – und sie ließ den Engel nicht in der Tür stehen, sondern bei ihr eintreten. "Es hat sich halt eröffnet das himmlische Tor" und "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit", singen wir zur Weihnachtszeit. Bei dieser Gelegenheit könnten wir einmal nachsehen, wer bei uns einen Fuß in der Tür hat. Vielleicht ist darunter auch so mancher falsche Geist, der Unfrieden und Streit mit sich bringt. Wenn wir jedoch wie Maria Gott ganz hereinlassen, ihm allen Raum geben, muß das Un-Gute weiterziehen.
Erschienen im Sonntagsblatt, Dezember 2005
Gerti_1966 - 6. Jan, 11:55