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DAS GLETSCHER-GELÜBDE

Vor mehr als dreihundert Jahren legten die Bewohner der Schweizer Dörfer Fiesch und Fieschertal ein Gelübde ab: Sie wollten von nun an gottesfürchtig leben und beten, damit die sie umgebenden drei Gletscher nicht weiter wachsen. Vor allem der Aletsch-Gletscher war bedrohlich nahe an das Dorf herangerückt, der Gletschersee hatte Überschwemmungen, Muren, Tod und Verwüstung mit sich gebracht.

Seither hat sich der Gletscher tatsächlich immer weiter zurückgezogen, das Wüten der Natur war ausgeblieben: „Unsere Gebete wurden erhört“, ist der einheimische Bergführer und Regierungsstatthalter Herbert Volken überzeugt. Die Sorge hat sich aber gewandelt: Mittlerweile schmilzt der Aletsch-Gletscher so schnell, dass um seinen Fortbestand gebangt wird.

Deshalb wandte sich Volken jetzt an den Vatikan, um beim Papst eine Änderung des alten Gelübdes zu erwirken. Damit bei den Bittprozessionen in Zukunft gegen die Klimaerwärmung und für das Wachsen des Gletschers gebetet werden darf.

Erfreulicherweise gibt es auch bei uns viele Menschen, die von der Kraft des Gebets überzeugt sind und die bei den Bitt-Prozessionen vor Christi Himmelfahrt Schutz und Segen bei Gott erflehen: vor Hagel, Blitz und Ungewittern, Feuer und Dürre, Plagen und Katastrophen; und für das Gedeihen der Früchte, ein gutes Klima und Gesundheit von Mensch und Tier.

Aber wie bei den Schweizern wird es auch bei uns notwendig (Not wendend) sein, dass noch mehr Menschen den Wert dieses Bittgebets erkennen und auch selbst daran teilnehmen.

Gertraud Schaller-Pressler

erschienen im Sonntagsblatt, 20.9.2009

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